Themen des DVL

Ländliche Entwicklung

Überblick

Ländliche Räume leben in hohem Maße von ihren Kulturlandschaften. Der Erhalt artenreicher Kulturlandschaften bei gleichzeitiger Entwicklung attraktiver Lebensverhältnisse in den ländlichen Räumen sind Kernanliegen des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL).

Der DVL sieht sich dabei als Partner von vielen anderen Akteuren aus Landwirtschaft, Kommunen, Naherholung und Tourismus. Moderne Landschaftspflege muss sich sowohl Wertschöpfung als auch angepasste schonende Nutzung unserer Landschaften zum Ziel setzen.

Hier finden Sie aktuelle Initiativen des DVL zur ländlichen Entwicklung.

Bäuerlicher Naturschutz

Etwa jeder siebte landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland arbeitet auf Flächen, die für das Erreichen unserer Naturschutzziele von zentraler Bedeutung sind. Blumenwiesen, Trockenrasen oder Schutzäcker werden oft über Vertragsnaturschutzprogramme gefördert, sind aber fester Bestandteil der betrieblichen Produktion.Landbewirtinnen und Landwirte, die diese anspruchsvolle Naturschutzleistungen erbringen, sind Teil des „Bäuerlichen Naturschutzes“.

Mit einem Leitbild und Projekten will der DVL Landwirte im „Bäuerlichen Naturschutz“ stärken und neue Betriebe dafür gewinnen.

Hier erhalten sie Informationen zum „Bäuerlichen Naturschutz“.

Mittelgebirge

Zwischen dem Norddeutschen Tiefland und dem Alpenvorland erheben sich in Deutschland 44 Mittelgebirge mit absoluten Gipfelhöhen zwischen 300 und knapp 1.500 Metern über dem Meeresspiegel und einem Höhenunterschied zwischen 200 und 1.200 Höhenmetern. Diese Gebiete sind für den Naturschutz oft von hoher Relevanz. Gleichzeitig wirken sich die geographischen Gegebenheiten auf die Landnutzung aus. Die steilen, kleinstrukturierten Flächen und die mit der Höhe abnehmenden Temperaturen machen die Gebiete aus landwirtschaftlicher Sicht zu Grenzertragsstandorten, an denen in der Regel nicht zu Marktpreisen produziert werden kann. Dem Verlust der landwirtschaftlichen Nutzung, die für die Offenhaltung der Flächen sorgt, folgen Aufforstung oder natürliche Sukzession. Jahrhunderte alte Kulturlandschaften gehen verloren.

Trotz oder gerade aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten haben die Mittelgebirge viele Potentiale: Touristisch ansprechende Landschaften, die durch den Ausbau von nachhaltigen Tourismusangeboten Wertschöpfung in die Region bringen können, hochdiversifizierte und spezialisierte Betriebe deren Konzepte für andere Grenzertragsstandorte nutzbar gemacht werden sollen, eine hohe Verfügbarkeit von Biomasse zur stofflichen und energetischen Verwertung.

Um diese Potentiale zu nutzen und die Regionen zukunftsfähig zu machen, hat der DVL 2018 zusammen mit Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft und Verwaltung eine überregionale, gesamtheitliche Entwicklungs- und Förderstrategie für die Mittelgebirge Deutschlands erarbeitet welche die Regionen als Einheiten von Lebens-, Wirtschafts- und Kulturräumen erhalten und dynamisch weiterentwickeln soll. Zentrale Voraussetzung für die Umsetzung ist es, ein langfristiges Finanzierungsinstrument für Regionalentwicklung auf Bundesebene einzurichten.

Regionalentwicklung

Unsere Kulturlandschaften hat der Mensch durch Jahrhunderte lange Bewirtschaftung geprägt. Die Wallhecken in Schleswig-Holstein, die Wacholderheiden im Süddeutschen Jurabogen, die Bergwiesen im Thüringer Wald oder die Almweiden des Allgäus: eine von Bauern naturverträglich genutzte Landschaft hat für die Lebensqualität, für Tourismus und Artenvielfalt einen hohen Wert.  

Seit über 30 Jahren arbeiten Landschaftspflegeverbände und Regionalinitiativen daran, die Produkte aus diesen Landschaften so zu vermarkten, dass sich deren Nutzung wieder lohnt. Nicht die Bewirtschaftung der Flächen wird dabei intensiviert, sondern die Wertschöpfungskette der Produkte. Dass das erfolgreich ist, zeigen viele Beispiele aus dem Projektfundus der Landschaftspflegeverbände. Sie stoßen Initiativen an, die für die Region, in der sie arbeiten, einen Mehrwert an ländlicher Wertschöpfung und für den Erhalt charakteristischer Landnutzung bringt. Klassiker sind hier Vermarktungsprojekte regionaler Streuobst- oder Beweidungsprodukte.   

Wichtig dabei ist, dass der Naturschutz in der Regionalentwicklung einen festen und wichtigen Platz einnimmt. Der DVL und seine Landschaftspflegeorganisationen sehen hier großes Potenzial: zum einen können mehr Naturschutzprojekte in regionale Entwicklungskonzepte Eingang finden, zum anderen kann Naturschutz als Querschnittsaufgabe in regionalen Vorhaben besser verankert werden. 

Der DVL engagiert sich seit vielen Jahren, Regionalinitiativen zu vernetzen, zu professionalisieren und gute Beispiele weiter zu verbreiten. 

Regionalvermarktung hat sich so über die Jahre als wirkungsvolles Instrument erwiesen, um aus dem Erhalt der Landschaft Wert zu schöpfen und diesen damit wirtschaftlich abzusichern.  

 

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