Themen des DVL

Agrarpolitik

Überblick

Die europäische und nationale Agrarpolitik gibt den Rahmen für die Unterstützung der Landwirtschaft mit öffentlichen Geldern vor. Auch die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist Teil der Agrarpolitik.

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) bringt Expertenwissen aus der Landschaftspflege in alle Bereiche der Agrarpolitik ein. Wichtige Handlungsfelder sind die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) mit dem Europäischen Garantiefonds für Landwirtschaft EGFL (1.Säule) und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes ELER (2.Säule). Als zentrale Inhalte thematisiert der DVL die Biologische Vielfalt, den Klimaschutz, den Gewässerschutz und den Bodenschutz.

Der DVL rückt dabei landwirtschaftliche Betriebe und Landschaftspflegeorganisationen in den Mittelpunkt. Betriebswirtschaftlich denken, Wertschöpfung erzielen, aber vor allem Gemeinwohlleistungen erbringen! Der DVL wirbt für eine bessere Förderung flächengebundener Tierhaltung und extensiven Grünlands sowie für eine Vereinfachung der Prüf- und Kontrollvorgaben. Direktzahlungen und Förderprogramme müssen hierfür angepasst werden. Der DVL setzt sich außerdem dafür ein, die Biodiversitätsberatung für landwirtschaftliche Betriebe weiter auszubauen.

Hier erhalten Sie aktuelle Informationen zu den Aktivitäten und Forderungen des DVL im Rahmen der Agrarpolitik.

Projekte zum Thema

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Agrarreform

Gemeinwohlprämie

 

Bei der Gemeinwohlprämie (GWP) handelt es sich um ein Konzept, mit dem das Fördersystem der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik zukünftig nach dem Prinzip „öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ ausgerichtet werden kann.

Die durch den Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) bereits in den Jahren 2011/12 entwickelte Methode basiert darauf, landwirtschaftliche Betriebe für ihre erzielten flächenbezogenen Umweltleistungen zu honorieren, anstatt – wie bisher – pauschal nach dem Umfang der förderfähigen Hektarfläche zu subventionieren. Grundlage ist ein Punktwertverfahren für einzelbetriebliche Bewirtschaftungsmaßnahmen, durch die positive Effekte im Sinne des Biodiversitäts-, Klima- und/oder Wasserschutzes erzeugt werden. Die Bewertung ist so konzipiert, dass die hierzu erforderlichen Angaben perspektivisch aus dem jährlichen Antrag für die Agrarförderung entnommen werden können. Die gesamtbetrieblich erbrachten Leistungen werden honoriert, indem die erzielten Punkte vergütet werden.

Die Idee, ökologische Leistungen der Landwirtschaft mitÖkopunktenzu bewerten und darauf aufbauend im Rahmen der EU-Agrarpolitik zu vergüten, ist nicht neu. Die Grundzüge der GWP-Bewertungsmethode beruhen auf einem Punktwertverfahren, das aufbauend auf bisherigen Bewertungsansätzen für die betriebliche Biodiversitätsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein entwickelt worden war. Die Punktbewertungen wurden durch Freilanderfassungen des Feldvogel-Indikators sowie des High Nature Value (HNV)-Farmland-Indikators (bisherige EU-Pflicht-Indikatoren) validiert. In einem Pilotprojekt mit 80 repräsentativen Praxisbetrieben hat sich das Bewertungsverfahren als praktikabel erwiesen. Im Jahr 2015 wurde die Bewertungsmethode in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Friedhelm Taube (Universität Kiel) um die Bereiche Klima- und Wasserschutzleistungen ergänzt und im Anschluss im Jahr 2016 nochmals durch Erhebungen auf Praxisbetrieben validiert.

Die Vorarbeiten aus Schleswig-Holstein bildeten die Grundlage für das Forschungs- und Entwicklungprojekt, in welchem das Konzept der Gemeinwohlprämie im Zeitraum August 2017 bis Februar 2020 auf seine bundesweite Anwendbarkeit getestet und im Lichte der gewonnenen Ergebnisse weiterentwickelt wurde.

Der DVL empfiehlt, die Gemeinwohlprämie zur Ausgestaltung der Öko-Regelungen im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach 2020 in Deutschland zu verwenden. Das Konzept der Gemeinwohlprämie orientiert sich an den von der EU-Kommission gestellten, inhaltlichen und administrativen Anforderungen und hilft, die Ziele im Umwelt- und Klimaschutz effektiv umzusetzen.

Extensives Grünland

Blumenwiesen, Trockenrasen, Nass- und Feuchtgrünland zählen zu den artenreichsten Biotopen in unserer Kulturlandschaft und prägen das Landschaftsbild ganzer Regionen. Grünland in unserer Kulturlandschaft ist ausnahmslos landwirtschaftliche Nutzfläche.

Eine Förderung ist aber von komplexen Bedingungen abhängig. Erhalt von artenreichem extensiv bewirtschaftetem Grünland ist Hauptanliegen der Landschaftspflegeverbände und des DVL.

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