„Nachhaltige Sicherung der Vielfalt gebietseigener Pflanzen mittels ex-situ und on-farm-Maßnahmen im Freistaat Sachsen“ – kurz „DiverGenPlus“
Ziele
Das Vorhaben soll insbesondere beitragen:
- zur landesspezifischen Umsetzung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)“ im Sinne des Sächsischen Biodiversitätsprogrammes
- zur aktiven Sicherung der innerartlichen floristischen Vielfalt gemäß §1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)
- zur Unterstützung des Freistaates Sachsen bei der Vereinfachung des Rechtsvollzuges des §40(1) BNatSchG ab dem 2. März 2020
- zur Förderung der Artenvielfalt in Sachsen im Sinne der Realisierung des landesweiten Biotopverbundes gemäß § 21(6) BNatSchG
- zur Ermöglichung einer nachhaltigen Nutzung heimischer Wildpflanzen in Sachsen gemäß Art. 8h,10 und 15 der CBD
- zur Ermöglichung von gebietseigenen Pflanz- und Ansaat-Maßnahmen bei der Sicherung der Kohärenz in und zwischen FFH-Gebieten, bei naturschutzrechtlichen Kompensationen und großflächigen ingenieurbiologischen und Renaturierungsvorhaben, wie Tagebaue
- zur fachlichen Begleitung des Aufbaus dauerhafter lokaler Beschäftigungsmöglichkeiten und regionaler Wirtschaftskreisläufe hinsichtlich zertifizierter gebietseigener Pflanzen im ländlichen Raum Sachsens
Kurzbeschreibung
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) unterstützt in dem seit März 2019 laufenden Projekt sächsische Akteure bei der Umsetzung des Bundesnaturschutzgesetzes §40(1).
Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit gebietseigenen Pflanzenmaterials organisiert der DVL die sachsenweite Beerntung und Pflanzenanzucht gebietseigener Sträucher. Ausgehend von dem angezogenen Material werden regionale Ernteplantagen und –hecken gebietseigener Sträucher zusammen mit der sächsischen Baumschulwirtschaft, den Forst- und Naturschutzbehörden sowie und interessierten Flächeneigentümern konzipiert.
Weiterhin werden gebietseigene Saatgutmischungen für typische Begrünungen, beispielsweise an Straßenböschungen, Flussdeichen, Tagebauen und Deponien, in Zusammenarbeit mit Experten auf verschiedenen sächsischen Standorten erprobt.
Gärtnerinnen und Gärtner, Tätige in der Landwirtschaft, Baumschulen und Privatpersonen werden zur Produktion gebietseigener Gräser, Kräuter und Sträucher beraten und vernetzt. Fachleute und die interessierte Öffentlichkeit werden zum Thema „gebietseigenes Saat- und Pflanzgut“ durch Feldtage, Fachveranstaltungen und über die Projektwebsite informiert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Die Förderung erfolgt durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.
Aktivitäten
- Sicherung des Angebots an Pflanzmaterial gebietseigener Gehölze Sachsens in Menge und Artenzahl unter Beachtung von Artenschutzaspekten sowie Betriebswirtschaftlichkeit.
- Praxistest der entwickelten Saatgut-Mischungen gebietseigener Gräser und Kräuter hinsichtlich ingenieurbiologischer und pflanzenökologischer Aspekte und Eignung für Insekten. Erstellung von insektengerechten Pflegeempfehlungen für die Testflächen.
- Organisation des Erfahrungsaustausches zwischen Produzenten, Planern und Anwendern. Rekrutierung weiterer Vermehrungsbetriebe zur Sicherstellung des verfügbaren Saatguts beziehungsweise Pflanzmaterials gebietseigener Gräser und Kräuter sowie Gehölze. Sicherstellung der Synchronisation Sachsens mit angrenzenden Bundesländern und zu Vorgaben des Bundes sowie Erfahrungen aus anderen Bundesländern
- Informations- und Qualifizierungskampagne zu Anforderungen hinsichtlich §40(1) BNatSchG mittels Regionalveranstaltungen und Seminarangebot für Anwender in Sachsen und somit Sicherstellung des Wissenstransfers aus dem Projekt an die Akteure in Sachsen. Maßnahmen zur themenbezogenen Öffentlichkeitsarbeit.
Laufzeit
2019 - 2022