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Wertschöpfung in der Landschaft: Landwirtschaft, Naturschutz und Klimaschutz verbinden

14.09.2022

Der interdisziplinäre Austausch stand im Mittelpunkt des 1. Brandenburgischen Landschaftspflegetages. Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Vertreter*innen von Politik und Behörden berieten sich, wie sie Landschaft gleichzeitig nutzen und schützen können.

Ansbach/Michendorf – Brandenburgs Landschaftspflegeorganisationen wollen ihre jahrzehntelangen Praxiserfahrungen im agrarischen Biodiversitäts- und Klimaschutz bei politischen Entscheidungen aktiv einbringen. Der 1. Brandenburgische Landschaftspflegetag, der am 9. September 2022 in Potsdam stattfand, stand deshalb ganz unter dem Zeichen einer nachhaltigen Wertschöpfung in der Landschaft.

„Die Brandenburgische Landschaft steht für Nutzungs- und Artenvielfalt. Daran hat der Deutsche Verband für Landschaftspflege mit seinen Mitgliederverbänden und -vereinen in Brandenburg und Berlin einen großen Anteil. Auf dem diesjährigen Landschaftspflegetag wird ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt gestellt: Wertschöpfung in der Landschaft“, bekräftigte Anja Boudon, Staatssekretärin des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer

Die Herausforderungen für eine nachhaltige Nutzung der Landschaft, die auch die Biodiversität fördert, sind immens. In Workshops diskutierten die Teilnehmer*innen über kooperative Umsetzung von Agrarnaturschutzmaßnahmen, die Herausforderungen von Agroforstsystemen und die Kunst wieder mehr Lebensraum für Ackerwildkräuter zu schaffen.

Erfreut äußerte sich Holger Pfeffer, DVL-Landeskoordinator Brandenburg-Berlin, über die neuen Fördermöglichkeiten für den Ackerwildkrautschutz: „Ackerwildkräuter sind eine entscheidende Grundlage für die Biodiversität im Ackerbau. Nur mit mehr Ackerwildpflanzen auf den Feldern kann der Insekten- und Feldvogelschutz in den Agrarlandschaften gelingen.“

„Alle drei Maßnahmen sind uns als Agrar-Umweltressort ein Herzensanliegen. Als einziges Bundesland wird Brandenburg in der neuen GAP-Förderperiode ab 2023 die kooperative Umsetzung von Maßnahmen zum Klima- und Biodiversitätsschutz in der Regelförderung über die GAP anbieten. In Anlehnung an das sogenannte Niederländische Modell zur Durchführung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen möchten wir Landwirtschaftsbetriebe unterstützen, die sich zu Kooperativen zusammenschließen und gemeinsam Maßnahmen umsetzen“, unterstrich Boudon.

Landwirt*innen packen gemeinsam an

Das Land Brandenburg erprobt in sechs Pilotregionen die kooperative Umsetzung von Biodiversitäts- und Klimaschutzmaßnahmen in Agrarlandschaften und greift dabei auf die umfangreiche Erfahrung der Landschaftspflegeorganisationen in Brandenburg zurück. Gemeinsam mit mehreren Partnerinstitutionen, wie das Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung (ZALF), suchen und erproben die Landschaftspflegeorganisationen Lösungen für die Herausforderungen, die sich bei der kooperativen Abstimmung von Agrarnaturschutzmaßnahmen stellen: von der überbetrieblichen Antragsstellung im Agrarsystem über landschaftsbezogene Fachkonzepte bis zur Koordinierung der Umsetzung auf den Einzelflächen.

Hintergrund

Der DVL ist der Dachverband der 190 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland (Landschaftspflegeverbände, Landschaftserhaltungsverbände, Lokale Aktionen und Biologische Stationen). Sie arbeiten dabei mit über 10.000 landwirtschaftlichen Betrieben für den Naturschutz eng zusammen. Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und zuletzt Hessen unterstützen den Ausbau der Landschaftspflegeorganisationen, um eine bessere Natura-2000-Umsetzung zu erreichen.

Die im DVL zusammengeschlossenen Verbände sind rechtlich selbständige Zusammenschlüsse von Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Kommunalpolitiker*innen, die sich gemeinsam für den ländlichen Raum und den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften einsetzen. Die verschiedenen Gruppen wirken innerhalb der Landschaftspflegeorganisationen gleichberechtigt und freiwillig zusammen. Der Vorstand ist mit jeweils der gleichen Zahl an Personen aus den drei Bereichen besetzt. Diese Drittelparität sorgt für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz in den Regionen, da die praktische Arbeit der Verbände von der Kooperation dieser Gruppen getragen wird.  

Der DVL bearbeitet das Projekt „Durchführung Kooperativer Biodiversitäts- und Klimaschutzmaßnahmen in Agrarlandschaften“ im Auftrag des Landes Brandenburg. 

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