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Landwirtschaft: Zukunftsperspektive Naturschutz

18.06.2024

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) fordert, die politischen Ambitionen im Umwelt- und Klimaschutz nicht weiter abzuschwächen. Beim Deutschen Landschaftspflegetag 2024 in Lutherstadt Wittenberg unterstrich der Dachverband der deutschen Landschaftspflegeorganisationen, für die nötige Transformation der Landwirtschaft die umfangreiche Praxiserfahrung der Landschaftspflegeverbände zu nutzen.

Ansbach/Lutherstadt Wittenberg – Nahrungsmittel erzeugen, Biodiversität fördern, Klima und Gewässer schützen, den Boden gesund halten, attraktive Landschaften gestalten – die Liste der Anforderungen an die Landwirtschaft ist lang. Damit landwirtschaftliche Betriebe die gesellschaftlichen Ziele erreichen können, sind sie auf professionelle Unterstützung in der Praxis angewiesen, wie sie die deutschen Landschaftspflegeorganisationen bieten. Unter dem Motto „Gemeinsam Vielfalt fördern!“ diskutieren vom 18. bis 20.06.2024 über 200 Teilnehmende in Lutherstadt deshalb aktuelle Herausforderungen des Agrarnaturschutzes.

Landschaftspflegeorganisationen sind Zukunftspartner  

Nachhaltige Bewirtschaftung leistet einen wichtigen Beitrag, um die Zukunft natürlicher Ressourcen und damit der Landwirtschaft zu sichern. Mit dem Argument der Entbürokratisierung kam es binnen weniger Monate zu einem Aufweichen jener Standards, die nachhaltiges Bewirtschaften garantieren sollten. Maria Noichl MdEP, Vorsitzende des DVL betonte: „Wenn wir Standards bei den Umweltleistungen abschwächen, dann müssen wir an anderer Stelle gegensteuern! Wenn Freiwilligkeit gestärkt wird, dann brauchen wir auch attraktive Angebote mit ausreichender Finanzausstattung für unsere landwirtschaftlichen Betriebe. Der DVL hat unter dem Schlagwort „Gemeinwohlprämie“ solche zukunftsfähigen Konzepte entwickelt. Wir müssen jetzt beginnen, sie umzusetzen!“

Zukunftspartnerschaft mit der Landwirtschaft

Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: „Wir müssen die Landwirtschaft unterstützen, nachhaltig und zukunftsfest zu wirtschaften. Dazu gilt es, Gemeinwohlleistungen besser zu honorieren, nach dem Prinzip ‚Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen‘. Ich freue mich, dass wir auf die Expertise und Impulse des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und seiner Landschaftspflegeorganisationen zurückgreifen können, die aus der Praxis heraus das Konzept der Gemeinwohlprämie entwickelt haben.“

Tragfähige Praxisnetzwerke in Sachsen-Anhalt

„Nur durch nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege unserer Kulturlandschaft lassen sich die Lebensgrundlagen für kommende Generationen und die Vielfalt der Natur sichern“, sagte Sachsen-Anhalts Umweltstaatssekretär Dr. Steffen Eichner heute in Lutherstadt Wittenberg. „Für dieses Ziel sind Umwelt- und Agrarpolitik im Land eng verknüpft. Als wichtige Partner haben wir dabei die Landschaftspflegevereine und deren Landesverband an unserer Seite. Gemeinsam arbeiten wir für die Sicherung der Biodiversität, den Schutz von Lebensräumen und den Erhalt der schönen, vielfältigen Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt.“

Naturschutz auf dem Acker, Gebietseigenes Saatgut, Technologien in der Landschaftspflege

Im Mittelpunkt des Deutschen Landschaftspflegetages stehen neben der Zukunft des Agrarnaturschutzes, die Produktion und Anwendung gebietseigenen Saatgutes sowie innovative Techniken in der Landschaftspflege, beispielsweise der Einsatz von Drohnen zur Fernerkundung.

HINTERGRUND

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL). e.V. lädt jedes Jahr zum Deutschen Landschaftspflegetag ein. Vorträge sind in Kürze auf der Website des DVL öffentlich zugänglich. Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Der ist der Dachverband der Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland, wie Landschaftspflegeverbände, Landschaftspflegevereine, Landschaftserhaltungsverbände, Lokale Aktionen, Biologische Stationen, Natura 2000-Stationen und Ökologische Stationen. Seine Mitglieder arbeiten mit circa 15.000 landwirtschaftlichen Betrieben, darunter knapp 2.000 Schäfereien, für den Naturschutz eng zusammen. Über 3.900 Kommunen, 190 Landkreise und 47 kreisfreie Städte sind Mitglied eines Landschaftspflegeverbandes. Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und zuletzt Rheinland-Pfalz unterstützen den Ausbau der Landschaftspflegeorganisationen, um eine bessere Natura-2000-Umsetzung zu erreichen.

Die im DVL zusammengeschlossenen Verbände sind rechtlich selbständige Zusammenschlüsse von Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Kommunalpolitiker*innen, die sich gemeinsam für den ländlichen Raum und den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften einsetzen. Die verschiedenen Gruppen wirken innerhalb des DVL uns seiner Verbände gleichberechtigt und freiwillig zusammen. Der Vorstand ist mit jeweils der gleichen Zahl an Personen aus den drei Bereichen zusammengesetzt. Diese Drittelparität sorgt für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz in den Regionen, da die praktische Arbeit der Verbände von der Kooperation dieser Gruppen getragen wird.

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