Stabilisierung und Erhöhung von biologischer Vielfalt & Ökosystemleistungen auf Agrarflächen durch Schaffung vielfältiger agroforstlicher Nutzungsstrukturen.

Ziele

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, durch Schaffung agroforstlicher Strukturen die Biodiversität in intensiv genutzten Agrarlandschaften zu erhalten beziehungsweise mittelfristig wieder zu erhöhen und gleichzeitig eine hoch produktive, standörtlich differenzierte und multifunktionale Landwirtschaft zu fördern.

Hieraus ergeben sich 3 Projektziele:

1. Insektenreichtum - Einfluss von Agroforstsystemen auf Insekten

Quantifizierung des Einflusses von Agroforstsystemen mit Saumbereichen auf Anzahl, räumliche Verteilung und Abundanz von Insekten.

2. Ökosystemleistungen von Insekten in Agroforstsystemen - Nutzen von Insekten

Bewertung eines möglichen Mehrwertes ausgewählter Ökosystemleistungen (natürliche Schädlingsbekämpfung, Nährstoffzyklen, Bestäuberleistung) durch die von den Agroforstsystemen beeinflusste Artenzusammensetzung.

3. Informieren - Wissenschaftskommunikation

Erstellung und Anwendung von Formaten der Partizipation und Wissenschaftskommunikation zur Weiterbildung von Praxisakteuren sowie weiteren Zielgruppen bezüglich der Effekte von Agroforstsystemen auf die biologische Vielfalt und den hieraus resultierenden Ökosystemleistungen.

Kurzbeschreibung

Der Verlust der biologischen Vielfalt („Biodiversität“), insbesondere auch in Bezug auf Insekten in Agrarlandschaften, ist erheblich. Die Gründe hierfür sind vielfältig, wobei neben dem regelmäßigen Einsatz von Pestiziden eine Hauptursache in dem Verlust strukturreicher Landschaften zu sehen ist.

Die Agroforstwirtschaft wirkt diesem Strukturverlust entgegen und fördert somit die biologische Vielfalt!

Versuchsdesign

Auf vier landwirtschaftlichen Betrieben* in Brandenburg wird der Einfluss von Agroforstsystemen mit und ohne Saumbereich auf die biologische Vielfalt von Insekten untersucht.

Im Fokus der Untersuchungen stehen vor allem Insekten wie Laufkäfer, Wildbienen, Tagfalter, Wanzen und Kurzfühlerschrecken. Aber auch Regenwürmer sowie die Begleitvegetation der ackerbaulichen Nutzung sind Gegenstand der Forschungsarbeiten.

Hierbei werden Anzahl, räumliche Verteilung und Häufigkeit der verschiedenen Organismengruppen nicht nur unter den aktuellen Klimaverhältnissen, sondern auch unter simulierten, niederschlagsärmeren Bedingungen beleuchtet. Letztere erlauben einen Zukunftsblick, da sich Trockenphasen während der Vegetationsperiode im Zuge des Klimawandels voraussichtlich verstärken werden.

Anhand der Monitoring Daten erfolgt ebenfalls eine Bewertung von potentiellen Ökosystemleistungen, die mit der Artenvielfalt und der Aktivität der erfassten Artengruppen in Zusammenhang stehen können.

*Auf dem Betrieb Wilmars Gaerten finden seit 2024 keine Erhebungen mehr statt.

Es werden 3 unterschiedliche Habitate untersucht: Ackerstreifen, Saumbereich und Gehölzstreifen innerhalb von Agroforstsystemen. Außerdem wird als Referenz ein Acker außerhalb des Agroforstsystems untersucht.

Aktivitäten

Im Projektvorhaben SEBAS arbeiten Landwirtschaftsbetriebe, Verbände sowie Forschungseinrichtungen eng zusammen, um die Auswirkungen von Agroforstsystemen auf die biologische Vielfalt zu untersuchen. Mittels eines transdisziplinären Projektansatzes greift SEBAS erstmalig und umfassend die Wechselwirkungen zwischen Agroforstgehölzen und Artenvielfalt beziehungsweise Abundanz von Insekten auf.

Gemeinsam mit vier Landwirtschaftsbetrieben in Brandenburg, der BTU Cottbus-Senftenberg, sowie dem Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF), ist der DVL maßgeblich an der Umsetzung des Projektes beteiligt und für das Arbeitspaket Landschaftsanalyse zuständig.

Im Rahmen der Erstellung von Landschaftsanalysen werden vorhandene Strukturelemente visualisiert und Aufwertungspotentiale landschaftsökologisch aufgezeigt. Im zweiten Schritt werden in Form von Landschaftsvisionen - unter Berücksichtigung bestehender Biotopverbundlinien - geeignete Maßnahmenflächen auf Betriebsebene vorgeschlagen und diskutiert.

Schwerpunkte

  • Monitoring von Insektengruppen (Laufkäfer, Wildbienen, Tagfalter, Kurzfühlerschrecken, Wanzen), Regenwürmern und Begleitflora, differenziert nach verschiedenen Lebensraumbereichen Acker, Gehölzstreifen und angrenzende Brache- und Blühstreifen
  • Bewertung zunehmender Trockenheit auf Artenzusammensetzung mittels Regenausschlussdächern
  • Bewertung der ÖSL natürliche Schädlingsbekämpfung, Nährstofffreisetzung und Bestäuberleistung
  • Analyse betriebswirtschaftlicher Kenndaten
  • Landschaftsanalyse zur Optimierung der räumlichen Verteilung von AFS
  • Erstellung von Informationsmaterial und Verbreitung der Ergebnisse AR

Das Projekt SEBAS wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Diese Website gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.

Laufzeit

2022 - 2027

Bundesland

Brandenburg

Fördermittelgeber

Partner

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