Management von Natura 2000 im (Klima-) Wandel - Anpassungen mit naturbasierten Lösungen
Ziele
Der Klimawandel bedroht den Erhalt von Natura 2000-Arten und -Lebensräumen, was die Herausforderungen für eine fachgerechte Bewirtschaftung erhöht. Obwohl die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet sind, den guten Erhaltungszustand der Lebensraumtypen zu gewährleisten, wird der Klimawandel in den Managementplänen bislang kaum berücksichtigt.
Der DVL verfolgt im Projekt das Ziel die Bewirtschaftung und Pflege nutzungsabhängiger und naturschutzrelevanter Schutzgebiete auch unter den Bedingungen des Klimawandels zu gewährleisten und Synergien naturbasierter Lösungen zum Klimaschutz zu schaffen. Dafür werden praxisnahe Handlungsempfehlungen für die Landschaftspflege und die Anpassung von Natura 2000 Managementplänen und Vorschläge für die Anpassung bei Förderprogrammen erarbeitet.
Kurzbeschreibung
Das dreijährige Modellprojekt fokussiert sich auf naturbasierte Lösungen, um die Resilienz traditioneller Bewirtschaftungsweisen und Nutzungsformen angesichts des Klimawandels durch wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisgerechte, moderne Lösungen zu stärken.
Dazu stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund:
- Analyse: Welche Konsequenzen hat der Klimawandel auf die Natura 2000-Lebensraumtypen, ihre Nutzung, Wertschöpfung oder Pflege (betriebliche Sicht) und somit auf die Sicherung des Erhaltungszustandes von Natura 2000-Lebensraumtypen (Bundesinteresse)?
- Anforderungen: Welche veränderten Anforderungen bringt der Klimawandel für das Naturschutzmanagement mit sich (Beratung, Absprachen, Anträge, Umsetzung, Renaturierung)?
- Synergieeffekte: Wie können durch Anpassungsstrategien Synergieeffekte zu naturbasierten Lösungen verbessert werden?
- Beratung: Wie muss die Beratung der Bewirtschaftenden in Natura 2000-Gebieten angepasst werden?
- Wirtschaftlichkeit: Wie kann eine Risikominimierung für landwirtschaftliche Betriebe in Extremjahren erfolgen (zum Beispiel bei Futterknappheit, Nutzung bestimmter Weidetierrassen)?
- Förderung: Welche Förderpraktiken sind im Hinblick auf Extremwetterereignisse besonders geeignet beziehungsweise welche Förderprogramme müssten wie angepasst werden (zum Beispiel AUKM oder investive Förderprogramme)?
Die Bearbeitung der Fragestellung und die Umsetzung des Projektes erfolgt im Schulterschluss mit Praxispartnern aus Landschaftspflegeorganisationen, Kommunen, Betrieben, Behörden und Forschung.
Aktivitäten
- Recherche und Durchführung von Experteninterviews, zum Beispiel LPV, Kommunen, Betriebe, Dienstleister, Behörden, Forschung
- Durchführung einer Onlineumfrage zu Handlungsfeldern unter LPV, Natura 2000 Manager*innen und Expert*innen
- Auswahl der Praxispartner in vier Bundesländern und Analyse von mindestens vier Natura-2000-Managementplänen durch Praxispartner
- Recherche von Best-Practice und Versuchen zur Anpassung des Managements unter LPV, Natura 2000-Manger*innen, Kommunen und Expert*innen
- Expert*innengespräche und -workshops, zum Beispiel mit LPV, Praxispartnern, Betrieben, Dienstleistern, Behörden, Kommunen, Forschung
- Konzeption von Handlungsempfehlungen als Broschüre und Steckbriefe
- Recherche bestehender Förderprogramme und Führen von Expert*innengesprächen auf EU-, Bund- und Länderebene zu Anpassungsmöglichkeiten der Förderprogramme
Ergebnisse
Die Projektergebnisse des Modellprojekts sind bundesweit übertragbar, unter Berücksichtigung der nutzungsabhängigen Lebensraumtypen, der vorhandenen Agrarstrukturen sowie der spezifischen Förderbedingungen (vorwiegend auf Ebene der Bundesländer).
Laufzeit
2025 - 2028
Bundesland
Schleswig-Holstein
Thüringen
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
bundesweit
Fördermittelgeber
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur
Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz des Landes Thüringen
Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW