Blütenbunt-Insektenreich
Ziele
Das Projekt „Blütenbunt-Insektenreich“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt hat sich den Erhalt und die Förderung blütenbesuchender Insekten durch die Schaffung geeigneter Lebensräume zum Ziel gesetzt. Gemeinsam mit den Projektpartnern, der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und dem Leibnitz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (IPN), wollen wir in ganz Schleswig-Holstein blütenbunte Wiesen im öffentlichen Raum fördern und entwickeln. Über schulische Bildung, Citizen Science und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit sollen Naturverständnis und Artenkenntnis der interessierten Bevölkerung, insbesondere von Schüler*innen und interessierten Bürger*innen, gefördert werden.
Kurzbeschreibung
Blütenbesuchende Insekten finden immer weniger Nahrung und Nistmöglichkeiten in unserer Landschaft. Sie sind auf heimische Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen und häufig hoch spezialisiert. Artenreiche Wiesen auf kommunalen und privaten Flächen können wertvolle Lebensräume für diese Insektenarten sein und so dem weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt entgegenwirken. Im Verbundprojekt „Blütenbunt-Insektenreich“ werden durch den DVL solche blütenreichen Wiesen in Kooperation mit Gemeinden, Unternehmen und weiteren nicht-landwirtschaftlichen Flächenbesitzerinnen und -besitzern im ländlichen Raum entwickelt und betreut. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein schafft entsprechende Flächen in verschiedenen Partnerstädten und optimiert Stiftungsflächen für ausgewählte Zielarten wie den Goldenen Scheckenfalter. Zusätzlich bilden unsere Projektpartner Interessierte zu Artenkenner*innen aus, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Umweltbildung an weiterführenden Schulen liegt.
Gefördert wird die Entwicklung von artenreichen Grünlandgemeinschaften auf allen nicht-landwirtschaftlichen Flächen ab 1.000 Quadratmetern. Dies können zum Beispiel kommunale Grünflächen, Säume entlang von Wirtschaftswegen oder Wäldern, Freiflächen auf Firmengeländen oder private Grünlandflächen sein. Dazu wird ausschließlich gebietsheimisches Saatgut verwendet. Auf Ausgleichsflächen und in Gärten können leider keine Maßnahmen durchgeführt werden.
Aktivitäten
Nach einer Begutachtung durch unser Projektteam wird die Eignung der Fläche bewertet und in Absprache mit den Flächeneigentümer*innen ein individuelles Entwicklungskonzept erstellt.
Neben der flächigen Ansaat mit einer artenreichen Wiesenmischung kann zur Steigerung der Artenvielfalt auch eine Mahdgutübertragung oder in Sonderfällen die Pflanzung von Wildstauden und -kräutern zielführend sein. Bereits artenreiche Flächen lassen sich gegebenenfalls durch eine Anpassung der Mahd und Pflege weiter aufwerten.
In der Regel ist vor der Einsaat eine Bodenvorbereitung notwendig, zum Beispiel Pflügen, Fräsen oder Striegeln. Je nach Standort müssen die Wiesen in den Folgejahren ein bis zwei Mal gemäht oder beweidet werden.
Während der gesamtem Projektlaufzeit steht unser Team den Flächeneigentümern*innen beratend zu Seite. So können wir fachliche und praktische Hilfestellung geben bei Fragen zu den Themen
- Insektenfreundliche Pflege von kommunalen Grünflächen
- Anlage von artenreichen Wiesen und anderen Lebensräumen
- Pflege und langfristige Entwicklung von artenreichen Wiesen
- Bedeutung und Ökologie von blütenbesuchenden Insekten
- Integration von Artenschutzbelangen in kommunale Entscheidungsprozesse
Fragen rund um die ökologische Aufwertung von Flächen und die Teilnahme am Projekt beantworten unsere Mitarbeiter*innen gerne (Ansprechpartner*innen zuständig für Regionen - s. rechts).
Verbundpartner:
„Blütenbunt-Insektenreich“ ist ein Verbundprojekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein (Leadpartner), dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel (IPN) und dem DVL. Umfangreiche Informationen zu dem Projekt, zu Maßnahmen in Städten oder an Schulen sowie zu den Themen Citizen Science und Bildung gibt es bald auf der Homepage des „Blütenbunt-Insektenreich“-Projektes.
Fördermittelgeber:
Das Verbundprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein (MELUND) sowie von den Landkreisen Dithmarschen, Nordfriesland und Rendsburg-Eckernförde gefördert.
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/bundesprogramm.html
Laufzeit
2020 - 2026
Fördermittelgeber
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur