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Wiesen und Weiden artenreich anlegen

03.02.2025

Artenreiches Grünland gehört zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen und ist zugleich von zentraler Bedeutung für die Artenvielfalt in Agrarlandschaften. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat nun einen Praxisleitfaden vorgelegt, der zeigt, wie Grünlandrenaturierung gelingt.

Ansbach - Wiesen und Weiden zählen zu den ältesten und artenreichsten Kulturformen in der Landschaft. Sie sind das Ergebnis jahrhundertelanger Landnutzung mit Tierhaltung. Diese Artenvielfalt ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. „Wiesen müssen aktiv und angepasst bewirtschaftet werden, wenn ihr Artenreichtum erhalten bleiben soll!“, betont Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL. Der DVL schlägt dafür konkrete Lösungen vor und veröffentlicht einen Praxisleitfaden.

Landschaftspflegeverbände stellen wertvolle Lebensräume wieder her 

Das im November ergangene EuGH-Urteil zum unzureichenden Schutz Magerer Flachland-Mähwiesen und Berg-Mähwiesen in Natura-2000-Gebieten (Rechtssache C 47/23) erhöht den Druck auf die Bundesländer, sich aktiv um den Erhalt von geschützten Lebensraumtypen zu kümmern. Die Landschaftspflegeverbände (LPV) setzen sich bereits seit Längerem intensiv dafür ein, Flachland- und Bergmähwiesen zu bewahren und verlorene Flächen wiederherzustellen. Hierfür sind teilweise aufwändige Verfahren und gute Förderprogramme erforderlich.

Großflächige Umsetzung nur mit attraktiven Angeboten möglich

Um eine dauerhafte Bewirtschaftung der Blumenwiesen zu gewährleisten, sieht der DVL den einzig erfolgversprechenden Weg darin, Landwirtinnen und Landwirten attraktive Angebote zu unterbreiten, etwa durch gut konzipierte Vertragsnaturschutzprogramme. „Leider haben einige Bundesländer noch erheblichen Nachholbedarf. Es braucht nicht nur gut ausgestattete Förderprogramme, sondern auch mehr finanzielle Mittel für freiwillige Leistungen. Landwirtschaftliche Betriebe sollten durch die Pflege der Wiesen ein Einkommen erzielen können.“, unterstreicht Metzner.

In Baden-Württemberg werden seit 2012 verloren gegangene FFH-Mähwiesen systematisch über sogenannte Rückholverträge wiederhergestellt. Dieses Verfahren wird für die „Magere Flachland-Mähwiesen“ und „Berg-Mähwiesen“ angewandt, für die das Land eine besondere Verantwortung trägt und gleichzeitig hohe Verluste verzeichnet. Die Bilanz der Rückholverträge kann sich sehen lassen: Bis Ende 2023 wurden etwa 1.200 ha laufende Verträge für FFH-Mähwiesen gemeldet, für 2024 wird eine deutliche Steigerung erwartet. Bisher wurden etwa 180 ha FFH-Mähwiesen erfolgreich wiederhergestellt und die Verträge damit abgeschlossen.

Erkenntnisse in Praxisleitfaden veröffentlicht

Der DVL stellt in seinem neu veröffentlichten Praxisleitfaden gelungene Praxisbeispiele vor, erläutert den Rechtsrahmen und zeigt konkrete Handlungsspielräume zur Wiederherstellung von artenreichen Wiesen und Weiden auf. Kostenloser Download oder Bestellung hier.

Hintergrund 

Der Praxisleitfaden entstand im Rahmen des Projekts „Grassworks - Erfolgreiche Konzepte zur Wiederherstellung artenreichen Grünlandes in Deutschland“, dem bisher größten Biodiversitätsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, und wurde auf der Abschlussveranstaltung „Entwicklung nachhaltiger Grünlandökosysteme: Landwirtschaft, Naturschutz und Gesellschaft gemeinsam denken“ in Berlin Mitte Januar einem größeren Fachpublikum vorgestellt.

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