Tag der biologischen Vielfalt – Das Schicksal des Rebhuhns steht stellvertretend für viele andere Arten
22.05.2025
Ansbach/Lemförde – Innerhalb weniger Jahrzehnte sind die Bestände des Rebhuhns, einst eine weit verbreitete Vogelart in Europa, um 92% eingebrochen. Dieser beispiellose Verlust steht exemplarisch für viele Arten, die durch intensive Landwirtschaft und den Verlust strukturreicher Lebensräume in der Agrarlandschaft bedroht sind.
Das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ hat zum Ziel, diesen Trend umzukehren. In 10 Gebieten in 8 Bundesländern werden Landwirtinnen und Landwirte zu rebhuhnfreundlichen Maßnahmen wie beispielsweise Blühflächen und Brachen beraten und die Umsetzung begleitet. Davon profitieren neben dem Rebhuhn eine Vielzahl weiterer Arten der Agrarflur wie Feldlerche und Feldhamster. Die Umsetzung steht und fällt jedoch mit einer ausreichenden Ausstattung an Agrar-Fördermitteln, die Landwirtinnen und Landwirte für ihren Einsatz für die biologische Vielfalt auf ihren Flächen entlohnt. „Ein Ziel der gemeinsamen Agrarpolitik ist die Eindämmung des Verlusts biologischer Vielfalt“, so Monika Riepl, DVL-Projektleiterin. „Dieses Ziel wird leider verfehlt, das macht auch der aktuelle Leistungsbericht der Bundesregierung deutlich.“
Es sei dringend notwendig, dass die Politik die vorliegenden Lösungen der Fachleute für effektive Maßnahmen entschlossen umsetzt, um die biologische Vielfalt in unseren Agrarlandschaften zu erhalten und das Rebhuhn vor dem Aussterben zu bewahren.
Hintergrund
Das Rebhuhn, ein bodenlebender Hühnervogel, lebt in der offenen Agrarlandschaft und war als sogenannter Kulturfolger lange Zeit einer der häufigsten Vogelarten unserer Kulturlandschaft. Heute hingegen schätzt man den Bestand in Deutschland nur noch auf 21.000-37.000 Brutpaare. Europaweit sind seine Bestände seit 1980 um 92 % zurückgegangen. Die Vereinten Nationen haben den Tag der Artenvielfalt ins Leben gerufen, um Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität zu schaffen und Maßnahmen zu ihrer Erhaltung zu fördern. In diesem Kontext ist der Schutz des Rebhuhns von besonderer Bedeutung, da es als Indikator für den Zustand unserer Agrarlandschaften dient.
Das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. 13 Teilprojekte erhalten zudem Mittel von regionalen Institutionen. Diese und weitere Informationen zum Projekt sind unter www.rebhuhn-retten.de abrufbar.
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