Moorschutz ist Klimaschutz!
11.04.2019
Ansbach - Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, sind in Deutschland konkretere Maßnahmen notwendig, als bisher geplant. Vor allem das Potential der Moore als natürliche Kohlenstoffsenken muss berücksichtigt werden, damit Deutschland bis 2050 das Ziel der Treibhausgasneutralität erreicht. „Die gezielte Wiedervernässung der Moore im Kontext kooperativer Nutzung ist einer der effektivsten Wege die Emissionen in der Landwirtschaft ohne Belastung für Betriebe zu senken!“, so Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL.
Nutzungsbedingt können Moore sowohl Speicher als auch Quelle für Treibhausgase sein. Während andere Sektoren ihre Emissionen bestenfalls auf null reduzieren können, haben intakte Moore das Potential große Mengen Kohlenstoff zu binden. Etwa 95 % der Moore in Deutschland sind jedoch entwässert und emittieren Treibhausgase statt sie zu speichern. Ein Großteil dieser Moorböden befindet sich in land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. „Obwohl Moorböden nur ca. 6 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmachen, verursachen diese über ein Drittel der Emissionen der Landwirtschaft“, so Metzner weiter.
Durch eine Anhebung der Wasserstände und eine angepasste Bewirtschaftung von Moorböden kann eine erhebliche Verminderung der Treibhausgasemissionen auf diesen Flächen erreicht werden. Wichtiges Ziel ist es deshalb, Landwirtinnen und Landwirte zu informieren. Landschaftspflegeverbände unterstützen als kooperativ arbeitende Organisationen die Betriebe bei der Umstellung der Bewirtschaftung.
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V. hat deshalb einen Leitfaden veröffentlicht, der neben der Umsetzung von Moorschutzmaßnahmen, die Aspekte der Entwicklung von Nutzungs- und Wertschöpfungsmöglichkeiten sowie der Gründung kooperativer Verbände beleuchtet.
Der Leitfaden richtet sich an Landschaftspflegeverbände und Gründungsinitiativen, an Naturschutz-, Landwirtschafts- und Wasser- und Bodenverbände, Landwirtinnen und Landwirte, an Landwirtschafts- und Naturschutzverwaltungen, Kommunen und Landkreise.
Bestellung und Download des Leitfadens ist unter www.dvl.org möglich.
Hintergrund
In den letzten drei Jahren hat der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. in den moorreichen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen regionale Initiativen zur angepassten Nutzung von Moorböden beraten. Die begleiteten Kooperationen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Kommunalpolitik, Tourismus und Wasserwirtschaft wollen nach dem Vorbild der Landschaftspflegeverbände Moorschutzmaßnahmen und -projekte umsetzen und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Leitfaden fasst die Erfahrungen und Ergebnisse des Projektes zusammen.
Das der Veröffentlichung zugrundeliegende Vorhaben „Beratung und Coaching zum Thema Moorschutz“ wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unter dem Förderkennzeichen 03KF0031 gefördert.
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