Landschaftspflegegras: Potenziale nutzen, Hindernisse überwinden!
12.09.2024
Ansbach - Artenreiche Grünlandflächen, Gewässerrandstreifen, Parks und Wegebegleitgrün sind wichtig, um Naturschutzziele wie den länderübergreifenden Biotopverbund und den Erhalt der Artenvielfalt zu erreichen. Viele Regionen scheitern jedoch daran, ihre Biotopflächen zu erweitern oder gar zu erhalten. „Die Grüngutverwertung ist umfangreich reguliert. Deren rechtliche Grundlagen sind leider an vielen Stellen praxisfern. Sie verhindern oftmals sogar die Verwertung auf dem landwirtschaftlichen Betrieb – entgegen dem Kreislaufgedanken!“, betont Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) schlägt daher konkrete Lösungen vor und veröffentlicht einen Praxisleitfaden.
Ohne Verwertung kein Artenreichtum
Artenreiche Wiesen werden ein- bis zweimal im Jahr gemäht, der Aufwuchs anschließend abgefahren. Landwirtschaftsbetriebe und Kommunen haben Schwierigkeiten, dieses Mahdgut ökologisch und wirtschaftlich zu verwerten. Fehlen sinnvolle Lösungen, können bisher extensiv bewirtschaftete Flächen intensiviert oder gemulcht werden. Der DVL hat daher zusammen mit dem Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe (KBM) zwei Jahre lang in einem gemeinsamen Projekt verschiedene Verwertungswege analysiert.
Mit Blick auf die gegenwärtigen Herausforderungen im Natur- und Klimaschutz muss der Rechtsrahmen fachlich neu bewertet und angepasst werden. Der DVL formuliert konkrete Lösungen an die zuständigen Ministerien der Länder und des Bundes. Bisher als Bioabfall eingestufter kommunaler Grünschnitt muss einfacher von der Abfalldefinition befreit werden können. Zudem muss die landwirtschaftliche Kompostierung in Fahrsilos, auf Mistplatten und am Feldrand gestattet werden.
Erkenntnisse in Praxisleitfaden veröffentlicht
DVL und KBM stellen in einem Leitfaden gelungene Praxisbeispiele vor, erläutern den Rechtsrahmen und zeigen konkrete Handlungsspielräume zur Verwertung von Landschaftspflegegras auf.
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