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DVL-Statement: In der Agrarflur sind Kipppunkte des Biodiversitätsverlustes bereits erreicht. Dringender Handlungsbedarf besteht!

01.03.2024

Die Entscheidung der Bundesregierung, die verpflichtende Flächenstilllegung (GAP-Förderung; GLÖZ 8) erneut auszusetzen, kommentiert DVL-Vorsitzende Maria Noichl, MdEP:

Ansbach/Berlin - "Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) bedauert die Entscheidung der Bundesregierung, die verpflichtende Stilllegung von Flächen für ökologische Zwecke (GAP-Förderung; GLÖZ 8) ein weiteres Jahr ohne adäquate Kompensation auszusetzen.

In der Agrarflur sind Kipppunkte des Biodiversitätsverlustes bereits erreicht. Dringender Handlungsbedarf besteht!

Es ist frustrierend, dass der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen noch immer ein „Schönwetter-Thema“ ist. Es werden dadurch bestehende Chancen verweigert, betriebswirtschaftlich interessante Angebote für landwirtschaftliche Unternehmen zu entwickeln. Die Entscheidung der Bundesregierung wäre nur dann zu befürworten, wenn gleichzeitig praktikable Alternativen beschlossen würden, mit denen die Situation der Biodiversität wirksam verbessert und damit zugleich auch freiwillig Geld verdient werden könnte. Das ist leider nicht geschehen!

Der DVL schlägt vor, die Öko-Regelungen in Verbindung mit den Agrar-Umweltprogrammen gezielter zu nutzen und unseren Landwirtinnen und Landwirten einen bundesweiten Katalog an fachlich hochwertigen und einkommenswirksamen Maßnahmen anzubieten. Der DVL hat hierzu im Sinne der GAP-Verordnung mit der Gemeinwohlprämie gute Vorarbeit geleistet und diesen Angebotskatalog zusammengestellt. Andere Mitgliedstaaten verfolgen denselben Ansatz. Sie haben bereits ein derart punktebasiertes Honorierungssystem für die Öko-Regeln eingeführt.

Der DVL erinnert an den gesellschaftlichen Konsens der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL), 'die flächengebundenen Direktzahlungen aus der 1. Säule der GAP schrittweise und vollständig in Zahlungen umzuwandeln, die konkrete Leistungen im Sinne gesellschaftlicher Ziele betriebswirtschaftlich attraktiv werden lassen.' Was in der ZKL vereinbart wurde, ist die Richtschnur für die Zukunft. Dass in der Praxis vor Ort Landwirtschaft und Naturschutz erfolgreich an einem Strang ziehen, zeigt die kooperative Zusammenarbeit innerhalb der fast 200 Landschaftspflegeverbände in Deutschland."


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